Dienstag, 27. September 2016

Beratung für Neurowissenschaft

Gehirntraining und Vorannahmen


Tägliches Kreuzworträtseln kann Sie zum Meister auf diesem Gebiet machen, es wird Ihnen jedoch nicht bei der Quantenphysik helfen.



Sich sein Gehirn mit geistigen Übung fit halten zu können, klingt zwar sinnvoll, ist wissenschaftlich betrachtet nicht bewiesen, zumindest noch nicht.
Hinter dem Gehirntraining steht die Idee, dass das Gehirn wie ein Muskel reagiert.

Frei nach dem Motto: “Use it or lose it.”


Regelmäßige Übungen können zu Leistungssteigerungen führen und sollen vor Schrumpfung des Gehirns schützen. Das scheint zwar logisch, es existieren jedoch keine wissenschaftlichen Fakten, die diese Annahme belegen. Es gibt eine große angelegte Online-Studie von Adrian Owen, an der sich über 11 000 Teilnehmer im Alter zwischen 18-60 Jahren beteiligt haben. Die Teilnehmer trainierten 6 Wochen lang mit verschiedenen üblichen Gehirntrainings-Gedächtnis-Aufgaben sowie Lektionen zur Förderung des logischen Denkens. Bei den trainierten Aufgaben stellte ich auf natürliche Weise eine Leistungssteigerung ein, diese übertrug sich allerdings nicht auf ungeübte Aufgaben. Dies rührt wahrscheinlich daher, dass Erwachsen im 21. Jahrhundert ohnehin ein sehr komplexes Leben führen, weil sie ihre Smartphones, Sudoku- und Kreuzworträtsel verstehen müssen. So müssen sie Informationen aus 2 verschiedenen Quellen unter einen Hut bringen.